可可棕榈杜尼海龟救援中心

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Kurangi aber hatte Glück. Am 29. August fanden Mitarbeiter des Luxus-Resorts Sirru Fen Fushi die verletzte und völlig entkräftete Schildkröte bei einem Tauchausflug im Shaviyani-Atoll. Die erste Nacht verbrachte die Patientin im Jacuzzi einer Gästevilla, am nächsten Tag ging es per Schnellboot und Wasserflugzeug weiter nach Coco Palm Dhuni im Baa-Atoll. Ebenfalls eine luxuriöse Hotelanlage, in der es ein Schildkrötenrehabilitationszentrum und eine kleine Klinik gibt, die genau genommen nur aus zwei Räumen besteht, aber technologisch so gut ausgestattet ist wie kein anderer Ort zur Rettung von Meeresschildkröten auf den Malediven. Für die Schönheit der kleinen Insel hatte Kurangi, die hier ihren Namen bekommen hat, naturgemäß nichts übrig, aber sie muss an dieser Stelle erwähnt werden. Denn jeden Morgen wacht man auf, und wieder wird einem ganz schwindlig, weil das Meer türkisfarbener ist, als man es sich je erträumt hat. Die Palmen biegen sich geschmeidig Richtung Strand, der ungeheuer weiß glitzert. Manchmal befürchtet man, in einer Art Truman-Show zu sein, als könne gleich jemand um die nächste Palme biegen und den Zauber beenden.

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Alles echt?
  Ja, alles echt.  Die Insel Coco Palm Dhuni ist so klein und zauberhaft, dass man gar nicht mehr fort möchte.
这一切都是真的吗?是的,一切都是真的。可可棕榈杜尼岛小而神奇,让你不想离开。可可棕榈杜尼科鲁

Mitten in diesem Paradies, das wirklich eines ist, liegt unter einem gelben, zeltartigen Dach das „Marine Turtle Rescue Centre“, in dem Kurangi in einem der sieben Becken für versehrte Schildkröten lebt und aufgepäppelt wird. In unmittelbarer Nachbarschaft schwimmen Hiyala, Nakaiy und Avi, denen ebenfalls ein Geisternetz zum Verhängnis wurde.

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Kurangi ist eine Oliv-Bastardschildkröte mit einem herzförmigen Panzer, sie wiegt 13,9 Kilogramm, ist keine zehn Jahre alt und 54,3 Zentimeter lang. Wenn alles gut läuft, kann sie neunzig Jahre alt werden. Als Kurangi auf Coco Palm Dhuni ankam, hatte sie Schürfwunden am Kopf und auf dem Panzer, ihre Blutwerte waren katastrophal, ein Auge entzündet und die linke Vorderflosse so schwer verletzt, dass sie amputiert werden musste.

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Allerbeste Laune

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An diesem Morgen weht wie an jedem Morgen ein warmer Wind, und die drei Volontärinnen des Zentrums putzen die Scheiben der Wasserbecken, rechen Blätter zusammen, legen Broschüren aus, während sich die Touristen beim Frühstück die Bäuche vollschlagen. Es ist der erste Tag ihres Praktikums. Die Frauen kommen aus Österreich, der Schweiz und Amerika und bleiben zwischen zwei und vier Wochen auf der Insel. Ihre Laune ist gut, ihre Gesichter sehen weich und gelöst aus, wie sollte es an diesem Ort auch anders sein. Sie sind aus unterschiedlichen Gründen hier: Die Schweizerin wollte mal aus dem Bürojob rauskommen, die Österreicherin die Zeit bis zur nächsten Bewerbung fürs Studium der Tiermedizin überbrücken, und die Amerikanerin möchte sich ein bisschen klarer darüber werden, wohin es in ihrem Leben eigentlich gehen soll. Vielleicht arbeite sie ja einmal als Meeresbiologin, wer weiß, sagt sie und zuckt mit den Schultern. Alle drei lieben natürlich Schildkröten.

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Mariana leitet das Zentrum vor Ort, eine zweiunddreißigjährige Tierärztin aus Portugal mit unglaublichen Locken, die sehr schnell spricht, weil sie wirklich viel zu tun hat. Im Moment müssen sie und ihr Team sieben Schildkröten versorgen. Nur eine einzige mehr, dann ist die Rettungsstation voll, doch im Notfall würde das Team auch Platz für ein zehntes oder elftes Tier schaffen. Mariana steht an einem Küchenblock mit Waschbecken und einer großen Arbeitsfläche unter freiem Himmel. In aufeinandergestapelten Tupperschüsseln befinden sich Thunfisch, Krabben und Garnelen, und Mariana erklärt ihren Volontärinnen, wie sie das Fressen für die Schildkröten schneiden sollen. Manche Stücke dünner, andere breiter, je nach Patient. Die drei machen sich an die Arbeit, manchmal lachen sie über missglückte Ergebnisse, aber die Tiere werden schon nicht kleinlich sein.

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Meeresschildkröten sind Allesfresser, was nicht heißt, dass sie alles gleich gerne fressen. Die Patienten auf Coco Palm Dhuni mögen besonders gerne Garnelen. Auch Kurangi mag Garnelen, wobei sie keine schwierige Esserin sei, sagt Mariana, im Gegenteil. Hauptsache, es gibt etwas. Sie nennt das „food motivated“, und sofort ist einem Kurangi noch sympathischer.

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Die Rettungsstation entstand 2017 in Zusammenarbeit des Olive-Ridley-Projekts, das auch im Oman, in Kenia und Pakistan aktiv ist, und dem Hotel Coco Palm Dhuni. Regelmäßig kommen Studierende und Auszubildende auf die Insel, um mehr über die Forschung und die Rettung von Meeresschildkröten zu lernen, die seit 225 Millionen Jahren auf diesem Planeten leben. Sieben Arten gibt es noch. Doch wenn der Mensch seine Gier nicht zügelt und die Meere weiterhin vermüllt, wird es irgendwann keine Meeresschildkröten mehr geben. Das wäre nicht nur ein dramatischer Verlust der ältesten noch lebenden Reptilien, sondern auch fatal für die marinen Ökosysteme, in denen die Tiere eine wichtige Rolle spielen.

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Hüter der Riffe

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Einige Arten zählen zu den Hütern der Korallenriffe, wie die auf den Malediven verbreitete Echte Karettschildkröte. Sie frisst die Schwämme, die den Korallen das Licht wegnehmen, wenn sie zu stark wuchern. In gesunden Korallenriffen sind nicht nur Tausende Tierarten beheimatet, die Riffe schützen als gigantische Wellenbrecher auch die maledivischen Inseln, von denen achtzig Prozent kaum mehr als einen Meter über dem Meeresspiegel liegen, vor dem Untergang.

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Ein älterer Herr schlendert von Becken zu Becken, bleibt stehen, beobachtet eine Meeresschildkröte. Jeder Gast ist willkommen, solange er sich an die Regeln hält und keines der Tiere berührt oder sich über die Becken beugt. Der Mann lächelt, weil er vielleicht glaubt, dass auch die Meeresschildkröte lächelt, aber die sieht einfach nur immer sehr freundlich aus. Zwei Frauen fotografieren die Tiere mit ihrem Smartphone und geben dabei entzückte Laute von sich. Man würde jetzt wahnsinnig gerne wissen, was im Kopf von Kurangi oder Avi vor sich geht. Wahrscheinlich wollen sie so schnell wie möglich zurück ins Meer und wieder ihre Ruhe haben.

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Gegen Mittag werden die Meeresschildkröten gefüttert. Manche von ihnen bekommen das Fressen unter der Wasseroberfläche mit einer Pinzette gereicht, das ist die komfortable Variante. Diese Variante begeistert die Meeresschildkröten allerdings nur dann, wenn in den Thunfischstückchen und Krabben keine Pille versteckt ist. Ansonsten fühlen sie sich getäuscht und spucken die Tablette wieder aus, die Richtung Beckenboden trudelt. Es ist ein bisschen so, als wollten einem die Meeresschildkröten zu verstehen geben: So leicht trickst du mich nicht aus. Die scheiternden Volontärinnen fluchen kurz, lachen, versuchen ihr Glück erneut, und irgendwann klappt es. Bei Kurangi liegen die Dinge komplizierter. Weil sie wieder tauchen lernen muss, kleben auf ihrem Panzer leichte Gewichte. Drei Flossen sind eben eine Flosse weniger als gewohnt, ein körperliches Handicap, das in Kurangis Leben viel verändert. Ihr Fressen ist an einer Boje befestigt. Das bedeutet: tauchen oder hungern. Immerhin ohne versteckte Tabletten, denn Kurangis Wunden sind verheilt und die Blutwerte bestens, sie ist ja auch schon einige Monate im Rehabilitationszentrum. Kurangi, vom Typ her gierig, müht sich also ab, sie paddelt, liegt schief im Wasser, das spritzt. Sie taucht, schnappt, schnappt noch einmal – daneben. Dann taucht sie wieder auf. Ist sie wütend? Genervt? Frustriert? Wir wissen es nicht. Der zweite Tauchgang scheitert ebenfalls. Der dritte auch. Es ist ein Trauerspiel. Am liebsten würde man ihr eine Handvoll Garnelen ins Becken werfen. Beim vierten Versuch klappt es.

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Ein schmaler, habichthafter Kopf

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Mariana hebt eine Schildkröte aus dem Wasser und legt sie auf ein Handtuch in eine Schubkarre. Es ist eine Echte Karettschildkröte, ein sehr junges Tier mit einem schmalen, habichthaften Kopf und einem begehrten Panzer, der ein gesprenkeltes Kunstwerk aus Braun-, Orange- und Bernsteintönen ist. Echte Karettschildkröten sind vom Aussterben bedroht, ihr Bestand ist um neunzig Prozent geschrumpft, und die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass es weltweit nur noch etwa 20.000 fortpflanzungsfähige Weibchen gibt.

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Die junge Schildkröte stresst das Rausgerissensein aus dem Wasser enorm, sie rudert wie verrückt mit den Flossen. „Dramaqueen“, sagt Mariana und schiebt sie in die Klinikräume, die mit etlichen Geräten ausgestattet sind, darunter Ultraschall, ein Röntgengerät, ein Endoskop und sogar ein Kaltlaser, der die Wundheilung beschleunigt. „Toll, dass wir diesen Kaltlaser jetzt haben!“, sagt Mariana. Es ist herrlich kühl, und wahrscheinlich ist dies hier neben den Kühlschränken in den Restaurantküchen der frostigste Ort der Insel. Mariana träufelt der Meeresschildkröte Tropfen ins entzündete Auge, und das Tier macht nicht den Eindruck, als fände es die Behandlung sonderlich lustig. Plötzlich klingelt Marianas Smartphone. Sie geht ran. „Ja? Wo? Ist die Schildkröte stark verletzt? Wie groß ist sie? Hallo? Hallo?“ Die Verbindung bricht ab. Der Anruf kam von einem Ausflugsboot des Ressorts, bei einem Tauchgang wurde eine verletzte Schildkröte gefunden, gefangen in einem der tückischen Geisternetze. Mariana ruft zurück. „Okay“, sagt sie, „wir sind in dreißig Minuten am Bootssteg.“

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Hektik, eine halbe Stunde ist wenig Zeit, um sämtliche Vorbereitungen für den neuen Patienten zu treffen. Mariana legt rasch zurecht, was sie gleich brauchen wird, Desinfektionsmittel, eine Matte für die verletzte Schildkröte, Röhrchen für die Blutprobe. Die Echte Karettschildkröte darf zurück ins Wasser. Dann ruft Mariana eine Kollegin an, die ihr helfen soll, sie putzt die Schubkarre, holt ein neues Handtuch und eilt über die Sandwege zum Bootssteg, vorbei an sonnenverbrannten Touristen, die zur Strandbar schlurfen und ihr neugierig hinterherblicken. In der Ferne taucht schon das Boot auf. Als es anlegt, geht alles sehr schnell, jeder Handgriff ist Routine. Mariana und ihre Kollegin heben die Schildkröte in eine Wanne, und die Touristin, die sie gefunden hat, ist wahnsinnig aufgeregt. Dann steigt ein dickbäuchiger Russe aus dem Boot, stellt sich neben die Wanne und tätschelt den Panzer der Schildkröte. Das Tier zuckt. „We do not touch turtles“, sagt Mariana und der Russe lächelt und sagt „I know“.

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Gefährliche Netze

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Die Touristen blicken Mariana jetzt noch neugieriger hinterher als vorhin, schließlich ist die Wanne nicht mehr leer. Lauter „Ahs“ und „Ohs“ begleiten die Tierärztin auf dem Weg zurück in die Klinik. Es ist, als läge plötzlich eine leichte Erregung über der Insel. Das Ereignis hat die Gäste aufgeschreckt, sie aus ihrer Trägheit geholt.

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Der neue Patient ist eine Grüne Meeresschildkröte und wiegt knapp dreißig Kilo. Um die rechte Flosse haben sich Nylonfäden gewickelt, die ins Fleisch des Tieres schneiden. Von den schweren Netzen, in denen es sich verfangen hatte, wurde es im Wasser befreit, jetzt kommt der diffizile Teil. Mariana setzt eine Spritze, die Meeresschildkröte zischt. Sie entfernt die Schnüre mit Pinzette und Schere, Zentimeter um Zentimeter. Glücklicherweise ist die Wunde nicht sehr tief, anders als bei Kurangi damals. Deren Knochen waren so oft gebrochen, dass die Flosse nur noch an ein paar Sehnen hing. Überhaupt ist der neue Patient in einem körperlich guten Zustand, auch die Blutwerte deuten nicht auf eine Infektion hin. Später wird das Tier in einem Becken liegen, dessen Glaswände durch ein Handtuch geschützt sind, damit es sich ungestört von touristischen Blicken an die neue Umgebung gewöhnen kann.

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Noch hat die Schildkröte keinen Namen, aber auch ihre Geschichte wird wie die aller anderen Tiere auf Coco Palm Dhuni dokumentiert. Manche der freigelassenen Tiere haben einen Tracker und liefern wichtige Daten über zurückgelegte Strecken und die Tiefe der Tauchgänge. Es sind Erfolgsgeschichten, und jede einzelne ist wichtig für die Erhaltung der Arten. Am 12. März heißt es auf der Website des Olive-Ridley-Projekts zum Beispiel über Kurangi, dass sie bei jedem Tauchgang besser werde. Ihre Entschlossenheit bei der Bojenfütterung ermögliche es ihr, auch neue Herausforderungen zu meistern. Der Ton klingt enthusiastisch, und man spürt die Freude des Teams über die Fortschritte.

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Am Strand, vor der Villa Nummer acht, in der Nähe der Bar, hat eine Schildkröte ihr Nest gebaut. Es ist der Ort, an dem sie selbst geschlüpft ist. Wie viele Kilometer sie schwimmen musste, um hierher zurückzukehren, weiß niemand. Was man weiß, ist, dass sie sich am Magnetfeld der Erde orientiert hat. Nachdem die Schildkröte auf Coco Palm Dhuni angekommen war, hat sie ein Loch von etwa einem halben Meter Tiefe gegraben – was eine ungeheure Leistung ist –, je nach Art bis zu zweihundert Eier gelegt und diese wieder mit Sand bedeckt. Danach ist sie im Meer verschwunden. Die Sonne und der warme Sand brüten nun die Eier für sie aus, und es dauert zwischen 49 und 62 Tage, bis die Schildkröten die Eierschale knacken und schlüpfen. Doch nur etwa eines von hundert Tieren erreicht das fortpflanzungsfähige Alter. Das Nest vor der Villa Nummer acht wird per Kamera überwacht.

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Es gibt eine Whatsapp-Gruppe, Hatching heißt sie, und das Team vom Schildkrötenrettungszentrum hält Interessierte auf dem Laufenden. Es kann jeden Tag so weit sein. Als man wieder zu Hause ist unter einem schweren, dunklen Himmel, kommt eine Nachricht: „Early signs of hatching!“ Der Kopf einer Schildkröte schaut aus dem Sand. Es ist ein unfassbar niedliches Foto. Wenige Stunden später folgt ein Video: Was für ein Gewimmel! Im Schutz der Dunkelheit krabbeln zahllose winzige Schildkröten Richtung Meer.

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Auch von Kurangi gibt es Neuigkeiten. Sie schlägt sich beim Tauchen inzwischen phantastisch. Wenn sich Kurangi weiterhin so toll entwickelt, stehen ihre Chancen gut, bald in den Ozean zurückzukehren.

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Informationen: www.cococollection.com/en/palm-dk.

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2024-04-25 06:15:18

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